Abstract
Die globalen ökologischen Krisen stellen Journalismus und Kommunikationswissenschaft vor die Frage: Wie tragen wir zur ökologischen Transformation unserer Gesellschaft bei? Beide Berufsstände verstecken sich hinter dem Dogma distanzierter und neutraler Weltbeobachtung und vermeiden so die Frage nach ihrem gesellschaftlich-ökologischen Fußabdruck: Der besteht nicht nur in Flugreisen und Materialverbrauch, sondern auch in der Entscheidung für bestimmte Forschungsfragen, für oder gegen eine Einmischung in die Debatten über die ökologische Transformation unserer Gesellschaft. Transformative Kommunikationswissenschaft könnte diesen Debatten Reflexivität zurückspielen, kritisch, lösungsorientiert und stets bereit, die eigene Bias mitzudenken und eigene Fehler zu korrigieren.
Brüggemann, Michael (2022): Plädoyer für eine bescheidene Weltverbesserung. Transformativer Journalismus und transformative Kommunikationswissenschaft. In Communicatio Socialis 55 (2), 176–183. DOI: 10.5771/0010-3497-2022-2-176.