Abstract
Regierungen stehen in der modernen Massendemokratie unter „Kommunikationsstress“ (Sarcinelli): Sie müssen sich den Wählern mitteilen, um nachzuweisen, dass sie die Geschicke des Landes vernünftig und im Sinne des Gemeinwohls lenken. Dabei werden allenfalls im Wahlkampf noch Wege der direkten Kommunikation mit Bürgern eingeschlagen. Der zentrale Weg führt über die Vermittlung der Medien, die nicht bloß neutrales Vehikel sind, sondern Irritationsinstanz. Sie vermitteln Politik nach ihrer eigenen Logik und das Ergebnis ist kontingent: Die Politiker können nie wissen, was die Journalisten mit ihrem Input anstellen. In dieser Situation setzt die Politik ihre Hoffnungen auf ein professionelleres „Kommunikationsmanagement“, das mit den Unwägbarkeiten öffentlicher Kommunikation fertig werden kann.
Brüggemann, Michael (2008): Rezension: Klaus Kamps. Politisches Kommunikationsmanagement. In Medien & Kommunikationswissenschaft 56 (1), pp. 102–104. Available online at https://doi.org/10.5771/1615-634X-2008-1.