Rezension: Cornelia Mothes: Objektivität als professionelles Abgrenzungskriterium im Journalismus. Eine dissonanztheoretische Studie zum Informationsverhalten von Journalisten und Nicht-Journalisten (2014)

Abstract

Professionelle Journalisten sind in der digitalen Kommunikationswelt einer vielfältigen Konkurrenz anderer Anbieter von aktuellen Informationen und Meinungen ausgesetzt. Damit werden Abgrenzungskriterien wichtiger denn je, will der Berufsstand seine Alleinstellungsmerkmale gegenüber anderen Kommunikatoren herausarbeiten. Ein wichtiger Kandidat für die Abgrenzung des professionellen Journalismus von Public Relations und privaten Blogs sind professionelle Berufsnormen wie die Norm der Objektivität — die Idee einer unparteilichen und ausgewogenen, an Fakten orientierten Berichterstattung. Aber sind die Journalisten die unparteilichen Wahrheitssucher, die sie gerne wären? Dieser Frage geht Cornelia Mothes in ihrer 2014 erschienenen Dissertation nach. Sie untersucht, ob sich professionelle Journalisten in Deutschland von anderen Befragten unterscheiden, wenn es um die Geltung der Objektivitätsnorm geht.

Brüggemann, Michael (2014): Rezension: Cornelia Mothes: Objektivität als professionelles Abgrenzungskriterium im Journalismus. Eine dissonanztheoretische Studie zum Informationsverhalten von Journalisten und Nicht-Journalisten. In Medien & Kommunikationswissenschaft 62 (4). Available online at https://www.nomos-elibrary.de/10.5771/1615-634x-2014-4-678.pdf?download_full_pdf=1&page=0.

Rezension: Klaus Kamps: Politisches Kommunikationsmanagement. Grundlagen und Professionalisierung moderner Politikvermittlung (2008)

Abstract

Regierungen stehen in der modernen Massendemokratie unter „Kommunikationsstress“ (Sarcinelli): Sie müssen sich den Wählern mitteilen, um nachzuweisen, dass sie die Geschicke des Landes vernünftig und im Sinne des Gemeinwohls lenken. Dabei werden allenfalls im Wahlkampf noch Wege der direkten Kommunikation mit Bürgern eingeschlagen. Der zentrale Weg führt über die Vermittlung der Medien, die nicht bloß neutrales Vehikel sind, sondern Irritationsinstanz. Sie vermitteln Politik nach ihrer eigenen Logik und das Ergebnis ist kontingent: Die Politiker können nie wissen, was die Journalisten mit ihrem Input anstellen. In dieser Situation setzt die Politik ihre Hoffnungen auf ein professionelleres „Kommunikationsmanagement“, das mit den Unwägbarkeiten öffentlicher Kommunikation fertig werden kann.

Brüggemann, Michael (2008): Rezension: Klaus Kamps. Politisches Kommunikationsmanagement. In Medien & Kommunikationswissenschaft 56 (1), pp. 102–104. Available online at https://doi.org/10.5771/1615-634X-2008-1.

Rezension: Barbara Thomaß: Mediensysteme im internationalen Vergleich (2008)

Abstract

Dunkel waren die Vorzeiten national begrenzter Kommunikations- und Medienwissenschaft: Die Forschungsgemeinschaft eines Landes erforschte ihre nationalen Medien und feierte sich dabei in national geschlossenen Zitierzirkeln der eigenen Sprachgemeinschaft. Die lichte Zukunft winkt dagegen in internationalen Forschungsverbünden und Projekten, die grenzüberschreitend forschen und vergleichen. Erst durch den explizit gemachten und systematischen Vergleich werden die Besonderheiten nationaler Medienphänomene wissenschaftlich beschreibbar. Und erst der Vergleich erlaubt es, Variationen und grenzüberschreitende Entwicklungen zu erkennen und zu erklären.

Brüggemann, Michael (2008): Rezension: Barbara Thomaß. Mediensysteme im international Vergleich. In Medien & Kommunikationswissenschaft 56 (3/4), pp. 509–511. Available online at https://doi.org/10.5771/1615-634X-2008-3-4.