Zwischen Unterlassung und ökologischer Verantwortung: Klimajournalismus in Zeiten kognitiver Dissonanz

Abstract

Mehr als eine Dekade der Nicht-Kommunikation, der Untätigkeit und des Verdrängens liegt hinter uns. Heiße, trockene Sommer, grenzüberschreitende Jugendproteste und eine ‚Jahrhundertflut‘ im Westen Deutschlands haben den Klimawandel in das öffentliche Bewusstsein gedrängt und gezeigt: Klimawandel passiert hier vor Ort, vor der Haustür jedes und jeder Einzelnen. Expertinnen und Experten weltweit sind sich einig: Eine sofortige Reduktion von Emissionen ist längst überfällig. Vor und neben dem Handeln steht aber eine Verständigung über Probleme, Verantwortlichkeiten, angemessene Reaktionen und Ziele im Klimaschutz. Und dafür ist Klimakommunikation so wichtig, verstanden als das öffentliche Selbstgespräch der Gesellschaft über das Thema Klimawandel. Wir zeichnen die großen Linien dieses Gesprächs nach, werfen einen Blick in Richtung USA, diskutieren blinde Flecken des Journalismus und erklären, wie der Berufsstand seiner ökologischen Verantwortung gerecht werden könnte.

Brüggemann, Michael; Jörges, Susan (2022): Zwischen Unterlassung und ökologischer Verantwortung: Klimajournalismus in Zeiten kognitiver Dissonanz. In KLIMA vor acht (Ed.): Medien in der Klima-Krise. München: Oekom, pp. 27–44.